[Rezension] Simon Beckett - Voyeur

Inhalt:

Donald Ramsey führt eine Galerie in London und widmet sich voll und ganz dem Aufbau seiner Privatsammlung an erotischer Kunst. An den Frauen in seiner Umgebung hat er jedoch kein Interesse. Zumindest nicht bis zu dem Abend, als er seine Assistentin Anna beim Umziehen beobachtet...

Meine Meinung:

"Voyeur" ist Becketts erster Roman und natürlich merkt man das dem Buch auch an, aber dennoch war ich verblüfft, dass das Buch so schlechte Rezensionen erhalten hat. Die fehlende Spannung wurde kristiert. Dafür muss man aber wissen, dass sich "Voyeur" grundsätzlich von den David Hunter-Romanen abhebt und eine ganz andere Geschichte erzählt. Und wenn man sich auf diese Geschichte einlassen kann, dann ist meiner Ansicht nach mehr als genug Spannung da. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen.
Dieses Buch wird aus der Sicht Ramseys erzählt, der eine sehr eigene Sichtweise auf die Welt und seine Bewohner hat. Um das zu kriegen, was er will, schreckt er vor nichts zurück und bewahrt dabei fast immer ein ruhiges Gewissen und ein kühles Äusseres. Immerhin beschliesst er ohne Weiteres, dass Annas Freund nicht zu ihr passt und dass das Paar deswegen getrennt werden muss. Komme, was da wolle.

Und ja, natürlich wird es auch ein wenig blutig, schliesslich geht es um ein Buch von Simon Beckett. Hier steht jedoch nicht die Lösung eines Kriminalfalles im Mittelpunkt, sondern die Figur Donald Ramsey. Sein Denken, sein Handeln, das Warum und Wieso. Er ist ein Täter durch und durch, sozusagen "Der Böse" und er erzählt uns ruhig und gelassen seine Geschichte.

Genau dieses Bild fand ich überaus spannend. Donals Denken hebt sich so sehr von dem anderer Menschen ab, sein Handeln ist dem meinem so fern, dass ich diese Figur allein schon sehr eindrücklich fand. Natürlich muss man sich dafür auch für die menschliche Psyche interessieren, wer auf rasche und blutige Lektüre aus ist, der wird von "Voyeur" natürlich enttäuscht sein.

Ich hatte das Glück, noch nicht so viele Bücher von Beckett gelesen zu haben und völlig ahnungslos an dieses Werk herangehen zu können, so konnte ich dieses durchaus interessante und psychologische Buch wirklich geniessen.

Fazit:

Ein Buch, das angenehm anders ist und mal eine Antagonisten erzählen lässt. Genau deshalb hebt es sich von anderen Werken ab, ist angenehm anders und hat mir deswegen sehr gut gefallen.


Simon Beckett
Voyeur
digitalbuch, 2010
Rowohlt

978-3-644-42381-7

Aus dem Englischen von Andree Hesse
Originalausgabe: Fine Lines
Allison & Busby, London 1993

Kommentare

  1. Hallo Jari,

    ja, ich mag die frühen Werke von Beckett auch recht gern und mir fällt ebenso auf, dass sie allgemein relativ schlecht bewertet werden. "Voyeur" habe ich allerdings noch nicht gelesen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      Vielleicht liegt die schlechte Bewertung seiner älteren Werke wirklich daran, dass sie so anders sind? Wer weiss... Ich bin jedenfalls gespannt auf weitere neuere und ältere Titel Becketts :)

      Liebe Grüsse,
      Jari

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  2. Hallöchen,
    ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich deine Rezension auf meinem Blog verlinkt habe. Du kannst dir das HIER anschauen.

    Alles Liebe, Nelly

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    1. Hallo Nelly,

      vielen Dank fürs Verlinken. Das ist echt nett von dir :)

      Liebe Grüsse
      Jari

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