[Rezension] Ludwig Tieck - Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence

Rückentext:
"Wenn... eine alte Erzählung einen so herzlichen Mittelpunk hat, der der Geschichte einen grossen und rührenden Charakter gibt, so ist es doch wohl nur die Verwöhnung einer neuern Zeit und ihre Beschränkheit, diese Schönheit ganz zu verkennen..."

Meine Meinung:
Dies ist ein Büchlein, das wir damals wohl für die Schule hätten lesen sollen. Dazu kam es aber aus irgendwelchen Gründen nie und darüber bin ich froh. Ich glaube, ich wäre wahnsinnig geworden, wenn ich Stunde um Stunde diese Geschichte hätte analysieren müssen.

Dabei ist mein einziges Problem wiederum das, dass ich keine Liebesgeschichten mag. Schon gar keine mit Instant-Love. Diese gehört hier aber zum guten Ton, denn Tieck hat sich für seine Erzählung eines mittelalterlichen Textes bedient, alles Altmodische und Religiöse herausgestrichen und nur die emotionale Seite des Originals betont.

Zu lesen ist der Text übrigens sehr schön. Ich mag Tiecks Sprache, die sehr blumig und verträumt daherkommt. Somit auch passend zum Inhalt. Die lyrischen und poetischen Einschübe waren sehr schön zu lesen. Schade nur, dass sie sich alle nur um die Liebelei drehen.

Somit führe ich also ein weiteres Mal an, dass die eher negative Bewertung rein persönlich ist. Für jemanden, der sich an aufwühlenden und zuckrigen Liebesgeschichten ergötzen kann, ist die Magelone perfekt geeignet.


Ludwig Tieck
Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence
TB, 1975
Reclam

978-3-15-000731-0

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