[Rezension] Terry Brooks - Star Wars Episode 1: Die dunkle Bedrohung

Rückentext:
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …
Der Jedi Meister Qui-Gon Jinn und sein Padawan Obi-Wan Kenobi werden beauftragt, Amidala, die junge Königin des Planeten Naboo, zu beschützen. Doch die Lage auf Naboo eskaliert, die beiden Jedi und Amidala müssen vor Kampfdroiden flüchten und auf dem Wüstenplaneten Tatooine notlanden. Dort lebt der Sklavenjunge Anakin Skywalker, dessen größter Traum es ist, ein Jedi-Ritter zu werden. Er besitzt ein ungewöhnlich starkes Bewusstsein für die Macht. Obi-Wan erkennt sofort, dass Anakin etwas Besonderes ist …
Der fulminante Auftakt zur legendären Star-Wars-Saga. 

Meine Meinung:
Bisher habe ich mich stets von Büchern, die aus Filmen entstanden, ferngehalten. Zu sehr musste ich dabei an die eher schlecht geschriebenen Titel denken, die ich in früher Jugend mal gelesen hatte. Filme sollte man nicht in Bücher verwandeln, lautete mein Schluss. Dennoch wanderte "Die dunkle Bedrohung" auf meinen SUB. Wie es war? Erleuchtend!

Terry Brooks ist kein Unbekannter. Obwohl ich bisher noch nie etwas von ihm gelesen hatte, war er mir als Autor zahlreicher Fantasy-Bücher ein Begriff. Dass die Wahl der "Literarisierung" von Episode Eins auf ihn fiel, war bestimmt kein Zufall. Und ein richtiger Glücksgriff.

Ein Glücksgriff für Fans ist auch dieses Buch. Es erzählt zwar genau die Handlung des uns allen bekannten Filmes nach, hat aber die Perspektive und die Zeit eines Buches. Brooks beweist hier, dass sich Film und Buch sehr wohl ergänzen und perfekt harmonisieren können.

Auch als alter Fan kann man in diesem Buch  noch Neues entdecken. Neue Eindrücke gewinnen und Details entdecken, die im rasanten Film vielleicht verloren gehen. Brooks nimmt die filmischen Szenen und setzt sie so um, dass ich mich oft direkt in die Filmwelt versetzt fühlte. Aber der Autor nimmt den Leser auch an der Hand und zeigt uns Sachen, die uns zuvor vielleicht noch gar nicht aufgefallen sind. Zumindest erging es mir sehr oft so.

Durch die literarische Verarbeitung des filmischen Stoffes hat sich mir ein ganz neues Star Wars erschlossen und ich fühle mich in dieser faszinierenden Welt nun noch heimischer als zuvor. Terry Brooks schreibt sehr flüssig, mit schlichten Sätzen, aber mit sehr viel Zug. Die Kampfszenen hätten allenfalls ein klein wenig ausgefeilter sein können, aber da man sowieso die Bilder aus dem Film im Kopf hat, erübrigt sich dies.

Fans, die selten lesen und lieber Filme schauen, sollten sich nicht abgeschreckt fühlen. Wie gesagt, Brooks schreibt sehr einfach, der Satz ist gross gehalten und die Kapitel kurz. Dies hat der Verlag mit Blick auf die Zielgruppe gut bedacht und es wäre schön, wenn Terry Brooks es schaffen könnte, so ein paar leseferne Star Wars-Fans für die literarischen Erweiterungen des Filmuniversums (oder gar des Lesens an sich!) zu begeistern.

Für Neulinge bietet das Buch gute Erklärungen dieser Welt (z.B. weshalb es immer nur zwei Sith Lords geben kann) und kann jemanden, der bisher noch wenig mit Star Wars in Berührung kam, weiter in die Materie einfühlen. Wer jedoch eher skeptisch veranlagt oder bisher noch gar keinen der Filme gekannt hat, könnte sich von den vielen Rassen-Bezeichnungen, Planeten und Geräten verwirrt fühlen, denn ein Stichwortverzeichnis o.Ä. fehlt leider ganz. Ein gewisses Vorwissen ist also angebracht.

Jedem, der sich die Zeit bis zum nächsten neuen Film oder zum nächsten Star Wars-Marathon vertreiben möchte, lege ich dieses Werk jedoch stark ans Herz. Möge die Macht mit euch sein!


Terry Brooks
Star Wars Episode 1
Die Dunkle Bedrohung
HC mit Schutzumschlag, 1. Auflage 1999
Blanvalet

3-7645-0083-2

Aus dem Amerikanischen von Regina Winter
Originalausgabe: Star Wars: Episode 1 The Phantom Menace
Del Rey, New York 1999

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