[Rezension] Wolfgang Schwerdt - Rotbartsaga: Schiffbruch vor Sumatra

Rückentext:
Am 26. November 1653 setzt der kleine, rote Kater erstmals seine Pfoten auf die Planken eines großen Schiffes und tritt damit seine erste Reise als Schiffskater an. Dabei lernt er nicht nur die Tücken und Gefahren des Bordlebens kennen, sondern trifft auch auf die Klabautermiez und den Fliegenden Holländer der letztendlich das Schicksal des Schiffes besiegelt. Nach dem Schiffbruch vor Sumatra schlägt sich Rotbart mit anderen Mitgliedern der befellten seefahrenden Zunft durch den Dschungel der riesigen Insel und begegnet dabei nicht nur seinen wilden Artgenossen. Lebensgefährliche Abenteuer, wilde Streiche, opulente Gelage und natürlich die obligatorischen Besuche in den Katzenspelunken prägen das Leben des Katers, der bereits im Laufe seiner ersten Reise zu einem der legendären Schiffsfelinen wird, deren Heldentaten in den Katzentavernen der Welt die Runde machten.

Meine Meinung:
Gut Ding will Weile haben, sagt man so schön. Bei Wolfgang Schwerdts "Rotbartsaga" trifft dies auf jeden Fall zu. Mehrere Jahre mussten wir auf ein neues Abenteuer mit dem roten Schiffskater warten - aber es hat sich gelohnt!

"Schiffbruch vor Sumatra" ist ein Abenteuerroman von erster Güte, aber einfach mit Katzen. Und gerade das macht das Buch so speziell. Man merkt in jeder Zeile, dass sich Schwerdt nicht nur mit Schiffen auskennt, sondern auch mit den Felinen. Und Geschichte. All dies verarbeitet Schwerdt zu einer ereignisreichen Geschichte, die uns fast einmal um den Globus führt. Dabei erleben nicht nur die vierpfotigen Helden allerlei unterhaltsame und gefährliche Abenteuer - auch der Leser erhält einen Einblick in die Seefahrt um 1653.

Eigentlich ist das Meer nicht unbedingt mein Steckenpferd (als Schweizer auch eher schwer), aber der Autor beschreibt das Leben auf Hoher See so liebevoll, dass selbst eine Landratte wie ich die Faszination Meer nachvollziehen kann.
Ausserdem verfügt das Buch über einen Anhang, in welchem die verwendeten Fachbezeichnungen dargestellt sind. Ausserdem zeigt eine Galerie die realen Vorbilder unserer literarischen Katzenhelden.

Überhaupt ist "Schiffbruch vor Sumatra" wieder ein schön ausgestattetes Werk und mehr noch als beim Vorgänger kommt dies hier zur Geltung. So merkt man auf jeder Seite, wie viel Liebe und wie viele Stunden Arbeit Wolfgang Schwerdt in sein Buch gesteckt hat. In Zeiten, in denen am Fliessband Beststeller mit identischem Inhalt und zielgruppengerechten Covern auf den Markt geworfen werden, tut es richtig gut, auch mal so ein Buch in den Händen zu halten. Dass dabei ein paar orthographische Fehler ihren Weg ins Buch gefunden haben, stört mich wenig. Auch wenn fehlende Schlusszeichen für Verwirrung sorgen können.

Ich habe keine Minute daran gezweifelt, dass mir auch das neue Rotbart-Buch gefallen wird. Das Warten hat sich gelohnt und gerne warte ich nun auf das nächste Abenteuer meines kätzischen Freundes Rotbart (auch wenn diese Freundschaft wohl einseitig bleiben wird, was ich Rotbart nicht verübeln kann).


Wolfgang Schwerdt
Rotbartsaga - Die erste Reise
Schiffbruch vor Sumatra
HC, 2017
BoD

978-3-74603185-9

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