[Rezension] Bret Easton Ellis - American Psycho

Rückentext:
In American Psycho, Bret Easton Ellis imaginatively explores the incomprehensible depths of madness and captures the insanity of violence in our time or any other. Patrick Bateman moves among the young and trendy in 1980s Manhattan. Young, handsome, and well educated, Bateman earns his fortune on Wall Street by day while spending his nights in ways we cannot begin to fathom. Expressing his true self through torture and murder, Bateman prefigures an apocalyptic horror that no society could bear to confront.

Meine Meinung:
Dieses Buch las ich für eine Challenge, deren Aufgabe lautete "read a banned book". Da wir in der Schweiz nur ganz selten Bücher verbieten, musste ich halt auf Amerika ausweichen. Die haben da die gängigere Tradition, Bücher zu bannen.

Über "American Psycho" wurde schon viel gesagt und geschrieben. Was ich in letzter Zeit so hörte: "lies es nicht, wenn du Tiere magst", "ekelhaft" bis hin zu "ich vertrag ja so einiges, aber das war zu viel". Somit klingt dieses Buch nach genau meinem Beuteschema.

Bis ich feststellen durfte, dass es mich durch und durch gelangweilt hat. Zu Beginn mochte ich die oberflächlichen Beobachtungen und Gespräche, sie waren fast schon zynisch angelegt und zeigen auf, wie die beliebte High Society funktioniert. Egal, wenn man keinen Charakter hat; Hauptsache man trägt einen Anzug von Armani.

Aber nachdem dann ca. 100 Seiten lang nicht wirklich etwas passiert ist, begann mich das Buch wirklich zu frustrieren. Nicht noch mehr Partytalk, bitte! Erst nach ca 150 - 200 Seiten zeigt sich Batemans Psycho-Seite. Die ist dann auch wirklich psycho. Da geschehen einige sehr interessante Dinge. Jedoch scheine ich schon ziemlich abgehärtet zu sein, denn ich ekelte mich nicht sonderlich, sondern fand das Ganze teilweise sogar irgendwie lustig (die Sache mit der Ratte zum Beispiel).

Ich bin wohl auch ein verdorbener Mensch.

Leider ändern diese paar Szenen nichts daran, dass gleich daraufhin wieder massloses Blabla mit irgendwelchen Markennamen und absolut hohles Geschwafel folgt. Eigentlich zeigt uns Ellis wirklich gut, wie diese Menschen ticken und wenn ich eines aus der Lektüre von "American Psycho" mitnehme, dann dass ich niemals ein Teil dieser Welt sein möchte. Ja, wie jeder Mensch hätte ich gerne etwas mehr Geld, aber wenn reich sein bedeutet, so abgestumpft zu sein wie diese Leute, dann bleibe ich lieber bei meinem Buchhändler-Gehalt.



Bret Easton Ellis
Amiercan Psycho
TB, 2006
Vintage


978-0-307-27863-0

Kommentare

  1. Mein Mann hat das Buch gelesen. Er fand die detaillierte Darstellung ebenso ermüdend, gleichzeitig hat es ihn fasziniert. Meins wäre das Buch vermutlich nicht, obwohl es mich schon mal gereizt hätte.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Unterdessen hab ich etwas nachgeforscht und noch mehr Leute gefunden, denen es ebenso erging :D Falls du dich irgendwann daran heranwagst, wünsche ich dir viel Geduld ;)

      Viele Grüsse
      Jari

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    2. Im Moment habe ich es unter "Ich muss nicht alles gelesen haben" sortiert. ;)

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    3. Da passt es meiner Meinung nach auch sehr gut hin :D

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  2. Du kannst dir jetzt sicher denken, dass ich nur die Verfilmung kenne. Diese kann ich allerdings sehr empfehlen.

    Ich würde an dieser Stelle mal behaupten, die Verfilmung mit Schauspieler Christian Bale könnte dir eventuell etwas besser als das Buch gefallen, da aus dramaturgischen Gründen nicht zu viel Bla Bla vorhanden sein darf.

    LG
    Stephan

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    1. Eigentlich wollte ich mir den Film auch anschauen, aber das Buch hat es mir ein wenig vermiest. Da du nun sagst, dass er empfehlenswert ist, schaue ich ihn mir sehr gerne mal an. Ist wohl ein Kandidat für meine "Der Film ist besser"-Liste ;)

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