[Rezension] Lewis Carroll - Alice hinter den Spiegeln

Inhalt:

An allem ist das schwarze Kätzchen schuld, darin ist sich Alice sicher. Denn das weisse Kätzchen war gerade dabei, von seiner Mutter gewaschen zu werden. Also kann es nur das schwarze Kätzchen gewesen sein.

Schon immer hat sich Alice gefragt, wie die Welt im Spiegel wohl so war. Anders als die ihre? War der Garten derselbe? Das Treppenhaus? Also steigt Alice kurzerhand in den Spiegel, um sich diese Welt mal anzusehen und kurz darauf steckt sie schon mitten im Abenteuer...

Meine Meinung:

Kaum hatte ich "Alice im Wunderland" beendet, hatte ich Lust, auf ein weiteres Abenteuer mit der etwas naiven Alice. Ich hatte sie ein weiteres Mal ins Herz geschlossen und scheinbar hatte ich zu dieser Zeit das starke Bedürfnis nach absonderlichen Abenteuern und Flucht vor der Realität.

All dies vereint auch "Alice hinter den Spiegeln", das die Tradition des ersten Buches aufnimmt und fortführt. Doch anstelle der Spielkarten übernimmt dieses Mal das Schach die Hauptrolle. Natürlich möchte Alice zur Königin werden und macht sich auf den Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Man mag vielleicht denken, ein zweites Buch in ähnlichem Stil würde langweilig werden. Weil man alles schon kennt und ausgelutscht ist. Quatsch. Carroll bedient sich zwar der gewohnten Zutaten, kreiert damit aber wieder etwas völlig Neues. Ob Alice sich nun mit Blumen unterhält, auf einen tollpatischen Ritter trifft oder sich seltsame Gedichte anhören muss - alles ist etwas bekannt und doch weiss man als Leser wieder einmal nicht, was einen im nächsten Satz erwartet.

Wie auch bei "Alice im Wunderland" muss man sich auf diese spezielle Reise einlassen können. Auch hier werden die Gesetze der Physik kreuz und quer über den Haufen geworfen und Häuser stehen einfach so im Weg herum.

Teilweise hatte ich während des Lesens das Gefühl, dass man aus der Geschichte mehr machen kann, wenn man sich mehr mit der englischen Kultur auskennt. Es gibt genug Hinweise und Anspielungen in diesen Büchern, aber mit dem "richtigen" Hintergrund findet man bestimmt noch so einiges mehr.

Fazit:

Ein würdiger Nachfolger von "Alice im Wunderland", gleich skurril, gleich wunderlich, aber doch ein eigenständiges Werk. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Besuch im Wunderland.
Ein Glück übrigens, dass auch hier wieder John Tenniel das Illustrieren übernahm.

Lewis Carroll
Alice hinter den Spiegeln
Illustrierte Ausgabe
Null Papier

Kommentare

  1. Hallo Jari,

    ich muss jetzt unbedingt mal "Alice im Wunderland" lesen - "Hinter den Spiegeln" hört sich nach deiner Einschätzung auch sehr lesenswert an.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      Mir haben beide Bücher sehr gefallen, die Balance zwischen Ähnlichkeiten und eigener Geschichte stimmt wirklich. Ich wünsche dir jetzt schon viel Spass mit Alice!

      Viele Grüsse,
      Jari :)

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