[Rezension] Alexa Or - Gefärlicher Geliebter

Rückentext:
Sean führt ein Doppelleben. Seit Jahren verbirgt er seine Homosexualität vor seiner Frau und seiner Umwelt. Nach außen lebt er das glückliche Leben eines Ehemanns, Vaters und harmlosen Biologen für die Firma Phober Pharmaceuticals, doch in Wirklichkeit ist er extrem unglücklich. Sein Job hat sich zu einem regelrechten Horror-Job entwickelt, aus dem er nicht mehr herauszukommen glaubt.

Tarben ist einsam. Er hält Abstand von seinesgleichen, da Homosexualität unter Vampiren nicht akzeptiert wird. Doch das ist im Moment seine geringste Sorge. Von Phober Pharmaceuticals gefangen, steht er auf der Liste neuer Versuchsobjekte in Seans Labor.

Sean und Tarben sind sich in einem Szeneclub näher gekommen. Für beide ist der Schreck groß, als sie sich in dem geheimen Testlabor von Seans Arbeitgeber wiedersehen. Doch je unerträglicher die Situation im Labor wird, desto intensiver werden die Gefühle der beiden, gegen die sie sich zu wehren versuchen.

Wird es Sean gelingen, Tarben zu retten, und wenn ja, hat die Liebe zwischen einem Mensch und einem Vampir überhaupt eine Chance?

Meine Meinung:
Ich muss jetzt mal ganz tief durchatmen, bevor ich die Rezension schreibe. Denn ich glaube, ich bin die einzige Leserin dieses Werks, das kein Gefallen daran gefunden hat. Durch all die tollen und positiven Rezensionen wurde ich auf "Gefährlicher Geliebter" aufmerksam gemacht und erhoffte mir eine Art Nalini Singh mit Männern.

Leider gibt es Nalini Singh nur einmal und ich hatte bald genug von diesem Buch. Es ist perfekt für Leserinnern von romantischen Softcore-Geschichten mit Fantasy-Einschlag. Aber eindeutig nichts für mich. Viel zu kitschig, zu romantisch, zu blauäugig. Obwohl ich ein Mädchen bin mag ich weder Kitsch, noch Romantik, noch Sex in Szenen ich denke "solltet ihr nicht eigentlich auf der Flucht sein?!"

Hiermit kritisiere ich nicht das Buch an sich, auch wenn ich den Schreibstiil Alexa Ors ziemlich plump finde und aufgrund falsch verwendeter Reflexivpronomen viele Sätze mehrfach lesen musste (Reflexivpronomen beziehen sich immer auf das letzte Nomen im vorherigen Satz, dies hat die Autorin leider völlig ignoriert, sodass ich schlussendlich nicht mehr wusste, wer nun in wem steckte).
Nein, das Buch ist wie erwähnt für obige Zielgruppe perfekt geeignet und in meinen Augen sogar als guter Einstieg in das Genre geeignet.

Aber für mich war es die pure Enttäuschung. Viele Szenen waren mir auch zu unlogisch - Vorsicht, Spoiler!: da wird Tarben jahrelang wie ein Aussätziger behandelt, doch kaum taucht er mit Sean auf, ist er rehabilitiert und -oh Wunder!- Tarbens Vater ist ebenfalls schwul! Ende gut, alles gut. Die rosarote Brille passt in überaus kitschige Bücher und ich gönne sie jenen, die sie brauchen (kann ich gut verstehen, wenn ich die aktuelle Weltlage betrachte). Aber mich macht sie wahnsinnig. Es geht doch nicht immer alles so easy peasy.

Nein, ich gehöre zu jenen, die über sowas einfach nur den Kopf schütteln. Yasmine Galenorn und Nalini Singh schaffen es in meinen Augen, Romantik, Erotik und Handlung ausgezeichnet zu kombinieren, sodass eine gute Harmonie entsteht. Die fand ich bei Alexa Or leider nicht. Schade, dass Nalini Singh keine Gay Romance-Bücher schreibt - ich würde sie lesen.

Bis dahin bleibe ich Yasmine Galenorn treu, die alle möglichen Arten von sexuellen Orientierungen in eine greifbare Hintergrundhandlung einfügen kann.


Alexa Or
Gefährlicher Geliebter
TB, 2014
Sieben Verlag

978-3-8644-3464-8

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